»Darum kann ich mir jetzt keinen Kopf machen. Ich habe doch keine Zeit!«
Vielleicht denkt sich der eine oder andere, »na der Satz kommt ja direkt von mir!«
Bücher über Zeitmanagement verkaufen sich wie geschnitten Brot. Und weil die Sache so gut läuft, haben die meisten Trainer auch ein Seminar dazu auf Lager.
Manche von uns schmücken sich auch damit, dass sie keine Zeit haben. Wer keine Zeit hat, muss schließlich wichtig sein. Allerdings gibt es auch die andere Seite.
Ein von mir sehr geschätzter Unternehmer teilte mit mir das Bonmot: »Keine Zeit zu haben ist das Privileg erfolgreicher Hamster. Ich bin Unternehmer.«
Mit anderen Worten, für die ihm wichtigen Dinge hat er immer Zeit.
Was hat das mit Entscheidungen zu tun?
Zum einen entscheiden wir uns täglich, wo unsere Prioritäten liegen und womit wir unsere Zeit verbringen. Aber das ist ein Thema, dass Sie vielleicht auch bei Lothar Seiwert nachlesen können.
Unsere Probleme wiederholen sich
Zum anderen beschäftigen wir uns mit vielen Dingen doppelt und dreifach. Oder ist uns das noch nicht aufgefallen? Dieselben Probleme suchen uns mit schöner Regelmäßigkeit heim. Im Privatleben, wie auch im Beruf.
Wir erkennen es nur nicht. Weil sie sich immer einen Tick anders darstellen.
Symptompflege
Ursache ist in der Regel eine Entscheidung, die offensichtlich nicht die richtige Lösung für das Problem war. Jetzt kehrt das Problem täglich zu uns zurück, bis wir deine passende Lösung gefunden haben. Da wir meistens nur an Symptomen herumdoktern, gelingt uns das nicht.
Die Ursache bleibt ungelöst.
Mit der Konsequenz, dass wir im schlimmsten Fall ein Leben lang damit zu tun haben.
Der Unternehmer
Ronny Schneider*, nach eigener Aussage Unternehmer aus Leidenschaft, hat immer wieder Geldprobleme. Um seine Lieferanten zu bezahlen, geht er auch schon einmal ans Limit seiner privaten Kreditkarten und hungert für den Rest des Monats.
Manche Kunden wollen einfach nicht pünktlich zahlen, bei manchen Aufträgen muss der Unternehmer aufgrund seines eigenen schlechten Kreditrankings sogar eine Sicherheit hinterlegen.
Gefühlt jeden Monat steht das Finanzamt vor seiner Tür und triezt ihn wegen der Umsatzsteuer. Seinen Firmenwagen hat die Leasingfirma schon mehrfach vom Hof holen lassen und den Gerichtsvollzieher nennt er nur »Klaus-Jürgen«.
Große Teile seiner Zeit verbringt Schneider also damit, Geld zusammen zu kratzen. Zeit, die er vielleicht besser investieren könnte. War es wirklich eine gute Idee, sein Unternehmen »on shoestrings« zu gründen?
»Vielleicht nicht, aber anders ließ sich mein Unternehmen nicht finanzieren!« So der Unternehmer.
Was war die fehlerhafte Entscheidung, durch die Ronny Schneider heute seine Zeit und Lebensenergie verschwendet? Was könnte er tun, um aus dieser Falle zu entkommen?
Sie, meine lieben Leser dürfen sich heute mal als Entscheidercoach betätigen. Was ist Ihrer Meinung nach der Knackpunkt des Problems? Was müsste er ändern, um Sinn und Erfüllung zu finden? Wie würden Sie ihn coachen?